Die finanziellen Folgen der Corona-Pandemie sind in den Mannheimer Akutkrankenhäusern noch nicht überwunden, nun kommen zusätzlich hohe Kosten durch steigende Energie- und Beschaffungspreise auf die Gesundheitsversorger zu. Daher schließen sie sich der bundesweiten Forderung nach einem sofortigen Inflationsausgleich für Krankenhausvergütungen an.

Während Energieversorger, Medizinprodukthersteller, Lebensmittellieferanten und Dienstleister durchgängig ihre Preise erhöhen, bleiben die Kliniken sprichwörtlich auf ihren Zusatzkosten sitzen: Die Vergütungen für Krankenhausleistungen basieren auf Vorgaben, die Preiserhöhungen während eines Jahres nicht vorsehen. Auch ein Nachverrechnen der Kostensteigerungen im folgenden Jahr ist in diesem regulierten System nicht möglich. In dieser Situation rechnen 61 Prozent aller Krankenhäuser bundesweit damit, das laufende Jahr mit einem Verlust abzuschließen. Daher fordern die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und der Baden-Württembergische Krankenhausverband (BWKG) einen Inflationsausgleich in Form eines Rechnungsaufschlags von 4 Prozent und das Wiederanlaufen der Corona-Hilfen. Dieser Initiative schließen sich die Mannheimer Kliniken an.

Theresienkrankenhaus, Diako Mannheim und das Universitätsklinikum sind von Kostensteigerungen für medizinische Produkte, Medikamente oder Lebensmittel betroffen, die sie im Unterschied zu anderen Branchen nicht über die Preise weitergeben können. Neben Kostensteigerungen bedingt durch die Inflation sehen sie sich im medizinischen Sachbereich häufig zusätzlich mit Lieferengpässen konfrontiert und müssen in dieser Situation auf oftmals teurere Alternativprodukte ausweichen.

Aufgrund der staatlich regulierten Preise und des politisch gesteuerten Finanzierungssystems haben die Krankenhäuser keine Chance, ihre Einnahmesituation individuell zu verbessern. Daher erwarten die Kliniken von den verantwortlichen politischen Entscheidungsträgern, dass sie für einen ausreichenden finanziellen Ausgleich der Mehrkosten sorgen. Vorschläge hierzu wurden bereits durch die Krankenhausgesellschaft an die politischen Akteure kommuniziert.

Über Aktionen wie die aktuelle bundesweite Kampagne „Alarmstufe Rot: Krankenhäuser in Gefahr“ der DKG und BWKG versuchen auch die Mannheimer Krankenhäuser politisch zu intervenieren, um die demokratisch legitimierten Institutionen im Land auf die schwierige Situation aufmerksam zu machen. So sollen entsprechende Maßnahmen für einen kurzfristigen finanziellen Ausgleich für alle Krankenhäuser in die Wege geleitet sowie langfristige Struktur- und Finanzierungsreformen angestoßen werden.

Die Petition der Deutschen Krankenhausgesellschaft an den Deutschen Bundestag kann online unterstützt bzw. unterschrieben werden:

www.openpetition.de/petition/online/alarmstufe-rot-krankenhaeuser-in-gefahr

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