Der Zoo Basel fördert mit zahlreichen Strukturelementen auch die Artenvielfalt zwischen den Gehegen. Naturnah gestaltete Flächen, welche die einzelnen Anlagen vom Zoo-Publikum trennen, bieten vielfältige Lebensräume für wildlebende Tiere. Nistkästen ermöglichen Vögeln zusätzliche Brutplätze; blühende Flächen versorgen Nektar suchende Insekten mit Nahrung.

Eine Studie, die 2008 im Zolli durchgeführt wurde, zeigt auf, dass eine sehr hohe Artenvielfalt in den Flächen zwischen den Gehegen lebt. Ein Team, bestehend aus 48 Fachpersonen wie Zoologen und Botanikern, wies dazumal in der drei Jahre dauernden Studie 3’110 Organismen nach.

Biodiversität fördern
Mit der Biodiversitätsfläche des Zoo Basel sollen Besucherinnen und Besucher dazu ermuntert werden, in ihren Gärten sowie auf ihren Balkonen ebenfalls die Biodiversität zu fördern. Aus diesem Grund wurde eine ehemalige Tieranlage, der sogenannte Nagerfelsen oberhalb der Keas, zu einem Muster für einen naturnahen Lebensraum umgestaltet. Die vorhandenen Strukturelemente wie Kiesflächen, einheimische Hecken, Asthaufen, Kletterpflanzen, Kopfweiden und Wildblumenwiese tragen zur Förderung der Biodiversität bei. Im Einzelnen bedeutet dies: Kiesflächen ersetzen die selten gewordenen Kiesbänke entlang von Flüssen und an Schutthängen. Wildbienen finden auf sandigen Flächen Nistgelegenheiten und -material. Die einheimische Hecke bietet Nahrung für verschiedene Wildtiere sowie Nistplätze und Verstecke für Vögel. Ein Asthaufen kann als Überwinterungsplatz für Igel dienen, aber auch als Sonnenplatz oder Versteck für Eidechsen. Zudem bietet er Totholz-Bewohnern wie Käfern oder Ameisen einen wertvollen Lebensraum. Kletterpflanzen sind nicht nur ein Blickfang im Garten oder an der Fassade, sondern bieten auch einen Mehrwert für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten, die den Nektar der Blüten nutzen. Ebenfalls sind Blumenwiesen eine wichtige Lebensgrundlage für zahlreiche Tierarten. Vom weichen Holz der Kopfweiden ernähren sich Käfer und Ameisen. Wildbienen schätzen die frühen Blüten. Zudem sind Kopfweiden besonders gute Nist- und Ruheplätze für Vögel.

Kleinstrukturen für Wildbienen
Die Verbreitung der Wildbienen ist von geeigneten Blütenpflanzen, Nistplätzen, dem richtigen Baumaterial und sonnigen Lebensräumen abhängig. Fehlt auch nur eines dieser Elemente, ist ihr Vorkommen in Gefahr. Der Zoo Basel bietet mit vielen Strukturelementen einen Lebensraum für Wildbienen: Bei der Wegverzweigung Richtung Kinderzolli und Affenhaus befindet sich ein unscheinbarer Sandhaufen. Dieser dient den Wildbienen als Nistplatz, denn nur etwa 10% der Wildbienenarten legen ihre Eier in die typischen Bienenhäuschen. Die meisten Arten benötigen offene Flächen mit Sand, damit sie die Eier in den Boden legen können. Zahlreiche im Zolli installierte Bienenhotels dienen den Wildbienen ebenfalls als Nistplätze. Auch Futterpflanzen spielen für die Förderung von Wildbienen eine wichtige Rolle. Diese sind mehrfach im naturnah gestalteten Garten des Zoo Basel zu finden.

Verschiedene Nistkastentypen
Im Zoo Basel befinden sich aktuell 66 Nistkästen. Jeder Nistkasten ist nummeriert und auf einem Plan eingetragen. Diese werden besonders häufig von Meisen und Spatzen genutzt. Je grösser die Vogelart, desto mehr Raum benötigt sie. Und je unterschiedlicher die Lochgrössen der Kästen, desto mehr Vogelarten kommen als Nutzer für sie in Frage. Einmal im Jahr, im Winter, führen die Tierpflegenden eine Nistkastenkontrolle durch. Nester und Kot werden dabei entfernt. Oftmals werden tote Jungtiere oder Gelege unbefruchteter Eier entdeckt, selten Spuren von Siebenschläfern, welche die Nistkästen mitbenutzt haben. Aber auch Parasiten wie Vögelflöhe kommen zum Vorschein.

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