Die Zahl der neu registrierten Flüchtlinge in Deutschland erreichte im Jahr 2015 laut Bundesinnenministerium mit rund 1,1 Millionen einen absoluten Spitzenwert. Obwohl die Zahlen seitdem rapide sinken, sorgt die Flüchtlingswelle bis heute für viel Wirbel im Land. Auf der einen Seite engagieren sich Freiwillige unentgeltlich für Flüchtlinge und pflegen eine ausgeprägte Willkommens- und Anerkennungskultur, auf der anderen Seite formiert sich Widerstand, der öffentlich vor allem durch das Erstarken von Pegida und AfD in Erscheinung tritt.

Ungeachtet der jeweiligen Position, hat die Bereitschaft, sich freiwillig und unentgeltlich für die eigene Sache zu organisieren, stark zugenommen. An dieser Stelle setzt das neue Forschungsprojekt der Hochschule Osnabrück an, mit dem Namen „Zivilgesellschaftliches Engagement: Was bewegt Menschen in Deutschland dazu, sich für oder gegen geflüchtete Menschen zu engagieren?“ Drittmittelgeber mit knapp 107.000 Euro ist das Sozialwissenschaftliche Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland.

„Das Verständnis von Engagement hat sich verändert. Man versteht darunter nicht mehr nur das klassische Ehrenamt unter dem Dach von Kirchen oder Vereinen. Insbesondere im Zusammenhang mit Flüchtlingen kommt auch ein Engagement ins Blickfeld, das einer Gemeinwohlorientierung entgegenstehen oder sogar antidemokratische Zielsetzungen verfolgen kann. Deshalb sprechen wir neutral vom zivilgesellschaftlichen Engagement“, erläutert die verantwortliche Wissenschaftlerin, Professorin Dr. Christel Kumbruck.

Die Hochschule übernimmt die „Basisarbeit“ des Forschungsprojekts. In einem ersten Schritt werden im Raum Heidelberg und im Raum Dresden sogenannte Fokusgruppen aus Befürwortern und Gegnern gebildet. Die Diskussionen mit den Teilnehmenden bilden die Grundlageund geben erste Einblicke in die Erfahrungswelten der Engagierten. Auf dieser Grundlage sollen in einem nächsten Schritt 16 Einzelinterviews geführt werden, die sich über die gesamte Bundesrepublik verteilen und beide Seiten gleichgewichtet berücksichtigen.

„Es ist generell schwierig das hochemotionale Thema Engagement im Kontext der Flüchtlingsthematik anzusprechen, da auf beiden Seiten die Angst besteht, missverstanden oder verurteilt zu werden. Dennoch oder vielleicht auch gerade deswegen gibt es bei Engagierten beider Seiten einen enormen Redebedarf“, schildert Maik Dulle, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt, erste Erfahrungen.

Die Ergebnisse der Interviews sollen in einem Jahr vorliegen. Sie bilden die Grundlage für eine deutschlandweite Fragebogenerhebung des Sozialwissenschaftlichen Instituts.

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