Am 7. März ist Tag der gesunden Ernährung. Der Nutri-Score soll Verbraucher bei der Auswahl gesunder Lebensmittel unterstützen. Bei Pflanzenölen versagt er aber.  

Der aktuelle Nutri-Score stuft alle Pflanzenöle und -fette in die orange-roten Kategorien C oder D ein. In der fünfstufigen Farb- und Buchstaben-Skala ist diese Einordnung gleichzusetzen mit dem Hinweis, möglichst weniger davon zu konsumieren. “Das ist nach neuesten ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen falsch, diskreditiert alle gesunden Pflanzenöle und steht klar im Widerspruch zu Empfehlungen renommierter Ernährungswissenschaftler”, so OVID-Präsidentin Jaana Kleinschmit von Lengefeld anlässlich des bevorstehenden Tages zur gesunden Ernährung.

Das derzeitige Berechnungsverfahren des Nutri-Score berücksichtigt nur den Gesamtfettgehalt eines Lebensmittels sowie den Anteil gesättigter Fettsäuren. Für eine gesunde Ernährung sind einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren relevant, da sie lebensnotwendige Bausteine für Körperzellen beinhalten. Der Mensch kann diese essentiellen Fettsäuren nicht selbst bilden und muss sie über die Nahrung aufnehmen. Beispiel Sonnenblumenöl: Trotz hoher Gehalte einfach ungesättigter Fettsäuren reicht es im Nutri-Score nur für Kategorie D. Rapsöl kommt über Stufe C nicht hinaus und das trotz eines optimalen Fettsäurespektrums mit reichlich essentiellen Omega-3-Fettsäuren. “Diese Simplifizierung ist absurd. Der Nutri-Score muss angepasst werden und unterschiedliche Fettsäurespektren in Lebensmitteln berücksichtigen. Nur so kann er seinen Zweck erfüllen und Verbraucher bei der gesunden Ernährung unterstützen. In der vorliegenden Form tut er es nicht, denn er wertet eine ganze Gruppe gesunder Pflanzenöle ab. Diese Einstufung steht im klaren Widerspruch zur originären Idee des Nutri-Scores”, so Kleinschmit.

Nach Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollten Erwachsene täglich etwa 60 bis 80 Gramm ihrer Nahrungsenergie bevorzugt in Form pflanzlicher Öle und Fette aufnehmen. Der Nutri-Score ist ein System der Nährwertkennzeichnung von Lebensmitteln und wurde 2017 erstmals in Frankreich eingeführt. Für Deutschland ist die Einführung auf freiwilliger Basis geplant. Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft wird ein gemeinsamer europäischer Nutri-Score angestrebt. 

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