Boden ist nicht nur „Dreck unter den Füßen“ sondern ein unterschätztes Ökosystem mit einer Vielzahl an Lebewesen und einer für uns lebensnotwendigen Funktion: Die Tiere im Boden verarbeiten abgestorbenes organisches Material, aus dessen Abbauprozess wieder Nährstoffe für Pflanzen entstehen. Ohne sie würden keine Gräser, Sträucher oder Bäume wachsen können und anderen Lebewesen stände keine Nahrung zur Verfügung.

Einer der bekanntesten Vertreter im Bodenreich ist der Regenwurm. Das fleißige Tier ist als „Bodenmacher Nummer Eins“ für nachhaltig fruchtbare Böden unverzichtbar. Regenwürmer reichern Nährstoffe für Pflanzen an, verbessern die Bodendurchlüftung und fördern die Wasseraufnahme und Filterfunktion des Bodens für den Grundwasserschutz, damit halten sie die Böden fruchtbar und schützen vor Bodenverdichtung. Je mehr Regenwürmer auftreten, desto gesünder ist der Boden.

Doch „der“ Regenwurm – allein deutschlandweit gibt es 46 Arten – und seine Mitbewohner sowie das Erdreich selbst sind immensen Belastungen ausgesetzt. Pestizide, Monokulturen und anhaltender Flächenverbrauch u a. durch Versiegelung schaden Boden und Tieren schon viele Jahrzehnte, eine neue Gefahr stellen zudem eine Vielzahl eingetragener Kunststoffe dar. Denn diese belasten nicht nur Binnengewässer und Meere in mittlerweile unvorstellbaren Ausmaß, sondern gelangen als Mikroplastik ebenso in die terrestrischen Ökosysteme. Eine Problematik, die bisher kaum wahrgenommen wurde.

Was kann jede und jeder Einzelne also tun, um dem Boden wieder mehr Luft zum Atmen zu lassen? Der NABU Niedersachsen gibt Tipps:

– Gärtnern mit Fingerspitzengefühl

Bei der Bearbeitung des Bodens greifen wir häufig zum falschen Werkzeug. Meist, weil es seit Generationen so gehandhabt wird. Beispielsweise im Gemüsegarten: Häufig wird der Boden umgegraben, dabei ist das in den meisten Fällen gar nicht sinnvoll. Viel besser und schonender ist es, den Boden lediglich zu lockern – zum Beispiel mit einer Grabegabel.

– Vielfalt statt Schottergärten

Die Versiegelung durch Schottergärten führt dazu, dass auch der Boden darunter leidet, denn unter den stark verdichteten Oberflächen lebt nichts mehr. Auch die Bodenfruchtbarkeit geht verloren. Diese Tatsache ist beunruhigend, verlieren wir doch deutschlandweit täglich sehr wertvollen Boden, der uns in einer Zukunft mit Ressourcenmangel und Klimawandel fehlen wird. Das Anlegen einer naturnahen, artenreichen Wiese mit einheimischen Pflanzen hilft dagegen nicht nur dem Boden, sondern auch Hummeln, Schmetterlingen und anderen Insekten.

– Gründüngung

Eine Mulchdecke schützt offenen Boden vor Erosion, Austrocknung, Hitze und Kälte und bringt Nährstoffe ein. Zudem ist Mulch eine sinnvolle Möglichkeit, Gartenabfälle zu nutzen: Rasenschnitt, Stroh, Laub, Gemüsereste und andere Überbleibsel sind dafür gut geeignet. Jedes Mulchmaterial hat dabei verschiedene Vor- und Nachteile und sollte zum Boden und der Bepflanzung passen. Eine Mulchdecke hat verschiedene Wirkungen: Einen leichten, sandigen Boden hält sie zusammen, versorgt ihn mit Nährstoffen und hält die Feuchtigkeit. Ein lehmiger Boden hingegen wird eher gelockert, weil Regenwürmer gefördert werden. Sie holen sich die Mulchauflage in ihre meterlangen Gänge und versorgen den Boden so mit gröberem Material und Sauerstoff.

– Fremdstoffe im Bioabfall vermeiden

Immer mehr falsche Stoffe werden in der Biotonne entsorgt, insbesondere „biologisch abbaubare“ Kunststoffbeutel und klassische Mülltüten sowie weitere Kunststoffe, Glas oder Metalle. Da die Fremdstoffe später technisch nicht vollständig abgetrennt werden können, führt der steigende Fremdstoffgehalt zu einer verminderten Kompostqualität und schließlich dazu, dass diese Stoffe in den Gärten und auf den Ackerflächen landen. Ein möglichst geringer Anteil an Fremdstoffen im Bioabfall ist daher Voraussetzung für die Herstellung hochwertiger klimafreundlicher Komposte und vermindert das Risiko von Kunststoffeinträgen in die Umwelt. 

Für alle, die mehr über naturnahes Gärtnern erfahren möchten und darüber, wie eine Schmetterlingswiese, eine Bruthecke und Tümpel für Amphibien angelegt werden können, stellt der NABU Niedersachsen ein Info-Paket zur Verfügung. Das Paket enthält eine 30-seitigen Bauplansammlung für Nisthilfen und die Broschüre „Gartenlust“ und ist erhältlich gegen Einsendung eines 5-Euro-Scheins beim NABU Niedersachsen, Stichwort ‚Naturnaher Garten‘, Alleestraße 36, 30167 Hannover.

Weitere Tipps zum naturnahen Gärtnern und ökologisch wertvollen Umgang mit Böden finden sich auf www.NABU-niedersachsen.de/naturgarten.

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