Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für die biologische Vielfalt erklärt. Ziel ist es, dass Menschen den Wert biologischer Vielfalt anerkennen und sich für ihren Schutz einsetzen. Die „Arche des Geschmacks“ von Slow Food Deutschland trägt dazu bei und wurde von der Fachjury zum vierten Mal als eines der Leuchtturmprojekte für Deutschland ausgewählt. Die Arche schützt in Deutschland aktuell 77 Lebensmittel, Nutztierrassen, Gemüse- und Obstsorten vor dem Vergessen.

Die biologische Vielfalt und ihre intakten Ökosysteme sind Voraussetzung für das Leben auf unserem Planeten. Diese Vielfalt jedoch setzen wir durch menschliches Handeln unter Druck. Insbesondere intensive, industrialisierte Formen von Landwirtschaft und Fischerei tragen dazu bei, endliche Ressourcen zu erschöpfen, Klima und Umwelt zu schaden, fruchtbare Böden und Diversität in Meeren zu reduzieren und regional verankerte Verarbeitungsstätten, Infrastrukturen und Lebensmittel weiter aufzulösen.

Dieses Ungleichgewicht in unserer Natur ist ursächlich für den Verlust unserer Kulturlandschaften. Denn Vielfalt ist nicht nur biologisch, sondern auch kulturell: Jeder Ort der Welt hat seine eigene Kulinarik. Aus lokaler Artenvielfalt, Klima und Boden entwickeln sich spezifische landwirtschaftliche Praktiken und Küchen. Sie zeigen sich in Geschmack, Farbe und Form von Lebensmitteln und Rezepten. Für den Erhalt dieser biokulturellen Vielfalt macht sich Slow Food seit 1996 mit der Arche des Geschmacks stark und schützt inzwischen 77 Lebensmittel, Nutztierrassen, Gemüse- und Obstsorten vor dem Vergessen. Was den Passagieren das Überleben schwer macht, ist einerseits ihre vergleichsweise langsame, aufwendige Herstellung oder Aufzucht; in unserem System des ‚immer mehr, schneller und billiger‘ gelten sie als unrentabel. Andererseits sind sie oft nicht mehr bekannt. Durch Netzwerkarbeit sowie Aktionen und Verkostungen lernen die Verbraucher*innen die Passagiere wieder kennen und schätzen. Getreu dem Motto der Arche ‚Essen, was man retten will!’ können sie entsprechend wieder vermehrt erzeugt und vermarktet werde.

Die Arche wurde zum Symbol dafür, die genetische und kulturelle Vielfalt lebendig zu halten. Und jede*r Verbraucher*in kann dieses Ziel mit dem Griff zu regionaltypischen Produkten unterstützen. „Wir wünschen uns, dass die Bewahrung biokultureller Vielfalt in nicht allzu ferner Zukunft ein Akt unserer Alltagskultur ist. Zugleich muss sie ein klarer politischer Imperativ sein. Das heißt, dass die politischen Entscheidungsträger*innen dem Erhalt und der Förderung der Arten- und Sortenvielfalt Priorität einräumen, insbesondere bei der Reform der Europäischen Agrarpolitik. Initiativen wie die UN-Dekade schaffen für all das mehr Aufmerksamkeit, deswegen freuen wir uns sehr, bis einschließlich 2022 dabei zu sein,“ so Nina Wolff, amtierende Vorsitzende von Slow Food Deutschland.

Über den Slow Food Deutschland e.V.

Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem einsetzt. Der Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft, des Lebensmittelhandwerks und der regionalen Arten- und Sortenvielfalt sind für Slow Food ebenso wichtig wie eine faire Entlohnung für verantwortungsvoll arbeitende Erzeuger*innen sowie die Wertschätzung und der Genuss von Lebensmitteln.

Slow Food Deutschland e. V. wurde 1992 gegründet und zählt über 85 lokale Gruppen. Insgesamt ist Slow Food in über 170 Ländern mit diversen Projekten, Kampagnen und Veranstaltungen aktiv. Slow-Food-Mitglieder sind Teil einer großen, bunten, internationalen Gemeinschaft, die das Recht jedes Menschen auf gute, saubere und faire Lebensmittel vertritt. www.slowfood.de

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Slow Food Deutschland e.V.
Luisenstraße 45
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 20004750
Telefax: +49 (30) 24625941
http://www.slowfood.de

Ansprechpartner:
Sarah Niehaus
Presse
Telefon: +49 (30) 2000475-13
E-Mail: s.niehaus@slowfood.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel