• Bruttoinlandsprodukt 2020 um 3,3% gesunken
  • BIP-Rückgang um 1,6 Prozentpunkte weniger stark als im Bund
  • Brachen Information und Kommunikation legt in der Krise um 1,6% zu
  • Zahl der Beschäftigten bleibt konstant – die der Selbstständigen sinkt um 3,3%

Die Berliner Wirtschaft hat im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Krise einen empfindlichen Dämpfer erhalten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging um 3,3% zurück. Trotz des Einbruchs entwickelte sich Berlin auch 2020 besser als die deutsche Wirtschaft (-4,9%) – das siebte Jahr in Folge. In ihrer aktuellen Ausgabe der Publikation „Berlin Fokus“ zeigen die Volkswirte der Investitionsbank Berlin (IBB) auf, dass vor allem für die tourismusnahen Branchen, Unternehmensdienstleistungen sowie unzählige Selbstständige 2020 ein schwarzes Jahr war. So sank die Bruttowertschöpfung insgesamt um 5,2 Mrd. EUR gegenüber 2019. Davon entfielen dem Amt für Statistik Berlin-Brandenburg zufolge allein 2,3 Mrd. EUR auf die zusammengefassten Bereiche Handel, Verkehr und Gastgewerbe. Der Anteil des Gastgewerbes an der Bruttowertschöpfung war vor der Krise in Berlin mit 2,6% überdurchschnittlich hoch (Deutschland: 1,6%) und dürfte im Krisenjahr auf unter 2% gesunken sein.

Pluspunkt: Diversifizierung

Dr. Jürgen Allerkamp, Vorstandsvorsitzender der IBB: „Trotz der schmerzlichen Rückgänge in den tourismusnahen Branchen, bei vielen Selbstständigen und Kaufleuten, insbesondere im stationären Einzelhandel, sowie Kulturschaffenden ohne Aufträge hat sich in der Krise für Berlin aber auch gezeigt, dass sich die langfristige Ausrichtung der Wirtschaftsförderung auf innovative Zukunftsbereiche ausgezahlt hat. Eine deutlich diversifiziertere Wirtschaft mit krisenresistenten Bereichen hat geholfen den Abschwung etwas abzufedern. Dazu gehört vor allem der Bereich Information und Kommunikation, der seine Wertschöpfung 2020 sogar um 1,6% steigern konnte, während dieser deutschlandweit um 0,9% zurückging.“ Zudem beträgt der Anteil an der Bruttowertschöpfung in diesem Bereich in Berlin bereits 9,8%, fast doppelt so viel wie auf der Bundesebene (5,2%). Vor allem aber der vergleichsweise deutlich geringere Bruttowertschöpfungsanteil der Industrie (7,3%) hat in Berlin geholfen, den Abschwung abzufedern (Deutschland: 19,7%). In einer Gesundheitskrise kann als Pluspunkt gewertet werden, dass die Berliner Industrie im Pharmazeutischen Bereich sehr stark aufgestellt ist. So ist die Industrie im Bund um 10,4%, in Berlin dagegen nur um 3% eingebrochen.

Hohe Zahl an Kurzarbeit-Anmeldungen

Im Krisenjahr sank die Zahl der Erwerbstätigen in Berlin zum ersten Mal seit 17 Jahren, um 8.000 (-0,4%) auf 2,058 Mio. Zwar blieb die Zahl der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten konstant bei 1,825 Mio. Jedoch sank die Zahl der Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen um 3,3% auf 233.200. Die ausgeweiteten Möglichkeiten zur Kurzarbeit begrenzten den Verlust zahlreicher Arbeitsplätze. Insgesamt wurden von März 2020 bis März 2021 für rund 515.000 Beschäftigte vorsorgliche Anzeigen für Kurzarbeit gemeldet, vor allem in der Gastronomie (Anmeldungen für 70.000 Beschäftigte), im Einzelhandel (55.000 Beschäftigte), aber auch im Gesundheitswesen (28.000 Beschäftigte). Dennoch stieg die Arbeitslosenquote in 2020 stark an. Von 7,9% im März sprang sie auf 9,3% im April und wurde ab Mai zum ersten Mal seit 2016 zweistellig. Zuletzt lag sie im März 2021 bei 10,5% (Deutschland: 6,2%). Die Summe der in Berlin gezahlten Bruttolöhne (ohne Kurzarbeitergeld) stieg im Coronajahr deutlich um 2,2%, entgegen dem Bundestrend (-0,9%). Der zunehmende Fachkräftemangel der vergangenen Jahre hat in vielen dynamischen Branchen den Lohnanstieg überdurchschnittlich ausfallen lassen.

Den vollständigen Bericht sowie weitere volkswirtschaftliche Analysen und Berichte finden Sie unter der Adresse www.ibb.de/volkswirtschaft

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