In den Wochenstuben der Fledermäuse sollte es zwar warm sein, aber zu große Hitze wird vor allem für die Jungtiere zum Problem. Im Frühjahr suchen Fledermausweibchen gern sonnenbeschienene Quartiere auf, um hier ihre Jungen zur Welt zu bringen. In diesen warmen Wochenstuben sparen die Weibchen Energie, da die Jungtiere ohne Fell zur Welt kommen und gewärmt werden müssen. Auch können die Weibchen die Kleinen abends so kurzzeitig allein lassen, um Insekten zu jagen.

Dieser Quartiervorteil kann bei Hitzewellen, wie sie uns gerade trifft, jedoch ein Nachteil werden. Denn unter schwarzen Dachziegeln, dunkel angestrichenen Brettern, Attikaverkleidungen oder Kupferblech können bei starker Sonneneinstrahlung Temperaturen zwischen 40 und 60 Grad oder sogar darüber erreicht werden. Besonders die Jungtiere versuchen bei solch unerträglich hohen Temperaturen verzweifelt, aus dem Quartier heraus an kühlere Orte zu flüchten und fallen dabei häufig herunter. Arten wie die Breitflügelfledermaus, das Große Mausohr oder auch Zwergfledermäuse, die häufig an Gebäuden ihr Quartier beziehen, sind besonders betroffen.

Wer eine heruntergefallene Fledermaus findet, sollte sie behutsam mit einem dicken Tuch oder Handschuh anfassen, um die Tiere nicht zu verletzen. Obwohl sie geschwächt sind, können sie sich aus Angst verteidigen und zur Abwehr beißen. Im Anschluss sollte das gerettete Tier an einen kühlen und vor Katzen sicheren Ort gebracht werden. Dazu eignet sich ein mit einem Tuch ausgekleideter Karton mit Atemlöchern, diese sollten nicht so groß sein, dass die kleinen Tiere entwischen können. Wichtig ist, ihnen mit einer Pipette oder einem Teelöffel etwas Wasser anzubieten, das nehmen die Tiere oft bereitwillig an. Zur Dämmerung kann man die Fledermaus dann an eine erhöhte Stelle (Baum oder Hauswand setzen), damit sie abfliegt. Sollte sie das nicht tun, muss ein Experte informiert werden. Der NABU berät über das Fledermaus-Telefon: 030-284984-5000

Sprechzeiten hier ersichtlich: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/fledermaeuse/18829.html

Hintergrund:
Wochenstuben: Zwischen Mai und Anfang August finden sich bei den 19 in Brandenburg vorkommenden Fledermausarten die Weibchen zu sogenannten Wochenstuben zusammen. In diesen traditionellen Quartieren bringen die Weibchen ihre Jungen zur Welt und ziehen sie auf bis diese ab Ende Juli/Anfang August fliegen können und die Wochenstube verlassen.

Quartiermangel: Aufgrund des Quartiermangels im Wald (wo die Hitze nicht so schnell ein Problem darstellt) weichen immer mehr Fledermäuse auf Quartiere in der Stadt aus. Aber auch dort gibt es aufgrund des Sanierungsdrucks nicht mehr viele Möglichkeiten für Sommerquartiere.

Fledermaus-Experten: In Brandenburg gibt es nur wenige, zumeist ehrenamtliche Experten, die sich gut mit Fledermäusen auskennen und diese pflegen. Aufgrund der vielen Fledermäuse, die in Hitzephasen anfallen, sind die Aufnahmekapazitäten der einzelnen Leute schnell erschöpft. In dem Projekt „Fledermausfreunde“ des NABU Brandenburg, werden u.a. Fledermaus-Interessierte geschult, ein Berater-Netzwerk aufgebaut und Plaketten verliehen.

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